
Ein Flamingo nach dem Flamingotanz, einem Gruppenritual, das dem Zusammenhalt der rosa Flamingoindividuen innerhalb einer Kolonie dient. Allein die Bindung an seine Kolonie ermöglicht diesem Flamingo sein Überleben. Wer zusammen tanzt, gehört zusammen.

Weiter lässt sich herleiten: Je absurder, riskanter und energieaufwendiger dieser Flamingo sein Ritual betreibt, desto enger wird die Bindung an seine Kolonie. Diesem Flamingo lässt sich sogar der Ausbruch von Aggressionen unterstellen, wenn er einen Flamingo trifft, der anders tanzt.

Diese Lebewesen sind zwar noch nicht fähig, Sinnfragen zu stellen, aber in der genetisch manifestierten, durch kolonieimmanente Sozialisationsprozesse überbauten Ausformung des absurden Tanzrituals sehen Verhaltensforscher die früheste Form der Religiösität.